Mittwoch, 11. Juli 2012

We're building it up... [Linkin Park - Living Things Review]

...to break it back down!

(entschuldigt die etwas miese Bildqualität bei den letzten zwei Fotos bitte o: kleine Technikverschwörung gegen mich!)

So, das neue Linkin Park Album. Im Endeffekt ist das Schätzchen ja schon seit dem ersten Verkaufstag in meinem Besitz, aber... ich komm erst jetzt zu dem Review, wie man sieht. Aber wer sich noch nicht zum Kauf entschließen konnte, kann sich vielleicht damit jetzt entscheiden ^-^ und ich hatte wenigstens genug Zeit, manche Lieder bis jetzt etwas näher 'kennenzulernen'.

Bevor ich starte möchte ich außerdem anmerken, dass ich Linkin-Park-Fan seit Minutes To Midnight bin und die ersten drei Alben verdammt gern habe, auch noch nach einigen Jahren, in denen ich sie schon höre. A Thousand Suns hat mich wie einige andre wenig vom Hocker gerissen, aber es gibt trotzdem Lieder von dem Album (zB Wretches and Kings oder Iridescent), die meiner Meinung nach wirklich gut sind. Ich wollt das nur mal gesagt haben, damit klar ist, von welcher Position aus ich an das Album jetzt herangegangen bin c:

Tracklist:
Lost In The Echo
In My Remains
Burn It Down
Lies Greed Misery
I'll Be Gone
Castle Of Glass
Victimized
Roads Untraveled
Skin To Bone
Until It Breaks
Tinfoil*
Powerless
*Filler/Instrumental-Zwischentracks


Lost In The Echo (♥♥♥ von 5)
Joa. Nicht besonders schneller oder harter Track, aber auch nicht gerade langsam. Ziemlich rap-lastig, zeigt aber auch eins der Dinge, die mich am Album sehr überrascht haben: ein kurzer, aber unverkennbarer Chester-Screamo-Teil, der schon was vom alten Stil hat *-* ich bin immer noch der Meinung, dass Chaz einfach zu wenig screamt bei den neuen Sachen, aber na ja, das steht hier nicht zur Debatte. Nach dem legt das Lied noch ein wenig an Power zu und wird eigentlich schon ziemlich gut, mit den wiederholten Screams im Hintergrund. Generell ist es meiner Meinung nach nicht schlecht, bekommt aber nur 3 1/2 ♥en, weil ich es a) als Opener mit dem Anfang etwas schwach finde und es b) bessere Lieder auf der CD gibt. Es ist per se aber wirklich kein schlechter Song.

In My Remains (♥♥♥ von 5)
...hat ganz klar etwas: Linkin-Park-Charakter. Wenn man allein auf die Gitarren hört, merkt man das schon, und ich muss sagen: ich liebe es. Vom Stil her würd ich's in Richtung Minutes allgemein und New Divide stecken, wenn ich müsste - passt von der "Atmospäre" und vor allem den Vocals und Gitarren her wirklich, wenn man drauf hört.
Neben dem Chorus, der klassisch LP-mäßig sehr ins Ohr geht, ist mein Song-Highlight aber ganz klar der Army-Teil. Also der Schnitt vom zweiten Chorus zu Mike, der einfach nur 'Like an army, falling one by one by one' singt, dann zusammen mit Chester... hat in manchen Situationen und mit den richtigen Bildern dazu sicher Gänsehaut-Charakter, und lässt Bilder im Kopf entstehen, wenn man's zulässt. Like!

Burn It Down (♥♥♥ von 5)
Ach ja, wer kennt es denn nicht. Die allmächtige erste Living Things Single, die auch auf Viva und Co nicht gerade selten läuft... ja, zum Kommerzfaktor will ich nichts sagen, außer, dass es mir ordentlich auf den Sack geht, dass jede dahergelaufene 12-Jährige Viva-Tussi das Lied kennt und 'Linking Park jah soOOoou qeiiil!!!!1einself' findet. Würg.
Aber zum Lied selbst. Als ich es zum ersten Mal gehört hab, was ja schon einige Zeit lang her ist, war mein erster Gedanke einfach nur irgendwas zwischen '...okay', 'darauf hab ich jetzt gewartet?' und 'holy fuck, was haben's denn da für ne Scheiße gedreht!' (letzteres zwar eher im ziemlich tiefen ur-kärntnerisch, aber ja. das klingt einfach nur gesprochen amüsant.).
Aber warum hat sie dann jetzt fast vier ♥ rausgehauen, möchte man sich fragen? Ganz einfach. Weil das Lied ein unglaublicher Grower ist. Irgendwann ertappt man sich, wie man beim kochen, zähneputzen oder in der Schule verrotten den Refrain summt, und es ist geschehen. BiD schleicht sich langsam ins Hirn und bleibt dort - und es kann passieren, dass man das Lied irgendwann plötzlich mag. Ich für meinen Teil geb's aber auch offen zu, selbst wenn es mit dem alten LP-Stil nicht mehr viel zu tun hat und man die Gitarren nur live hört. Es braucht zwar Zeit, aber es lohnt sich! Und zum Im-Auto-abrocken mit meinem Dad ist's wirklich sehr, sehr gut geeignet.

Lies Greed Misery (♥♥♥ von 5)
Der Anfang klingt nach Katy Perry. Es ist viel Rap. Und mein erster Gedanke, als ich das Lied (vor dem Albumkauf, wohlgemerkt) gehört hab, war: 'Heilige Mutter Gottes, was ist DAS denn.'
Und im Endeffekt hat's sich irgendwie zu einem meiner Favourites auf der CD entwickelt. Man sieht: der zweite Grower! Das Verhätnis zwischen Rap, Gesang und Chesters Screamo/Sing-Gemisch, das man auf den alten Alben ja immer wieder mal hört, passt perfekt, und es ist irgendwie ein Lied, dass in vielen Situationen passt. Als Beruhigungspille, Shut-The-World-Up-Mittel oder einfach nur Aufräumsoundtrack also sehr wertvoll, und die Refrain-Lyrics sind richtig, richtig geil. I wanna see you choke on your lies, swallow up your greed, suffer all alone in your misery!

I'll Be Gone (♥♥♥♥ von 5)
Wieder eins meiner CD-Favos. Und das erste Lied, dass ich ganz random vom Album gehört hab, als ich nach der Shoppingtour mit Mom heimgefahren bin. Und, ich zitiere: "Hey, das ist ja gar nicht mal so schlecht!" - Mom: "Klingt irgendwie nach New Divide." Ich: "...Mom, du bist so cool." ^-^
Aber ja, das Gespräch beiseite - ein paar Stilparallelen mit ND gibt's, ja, aber sonst - ein beim Refrain schön fetzendes LP-Lied, bei dem ich ehrlich gesagt nur lauterschalten und mitsingen will. Ist live außerdem sicher richtig genial, wenn ein bisschen Stimmung aufkommt.Sicher eins der besten Lieder des Albums!

Castle Of Glass (♥♥♥♥♥ von 5)

Der Song fängt zwar eher ruhiger (und unverkennbar im 'neueren' LP-Stil) an, wird aber gegen Ende hin etwas schneller - was ja eigentlich bei einigen Liedern der sechs so das Schema zu sein scheint, wenn man mal genau drauf achtet. Von den Instrumenten her klingt's ja eigentlich eher, als wär's auf der simpleren Seite - was die Teile, die Chester & Mike zusammen singen (was ja generell schon was ist, wofür ich eine totale Schwäche hab, wie ich zugeben muss ^-^), aber finde ich noch etwas heraushebt.
CoG ist sicher kein Song, der vielen der ganz alten Fans so zusagen wird, wage ich jedenfalls mal zu behaupten - zu ruhig, zu eintönig, werden einige sagen. Aber ich persönlich finde, dass es einfach gelungen ist, und auch wenn ich bei LP eigentlich eher auf der älteren und härteren Seite stehe, ist's ganz sicher das Lied, das ich von all ihren langsamen Songs und auch von dem Album bis jetzt am liebsten hab. Eignet sich außerdem sehr gut als Schreib-Soundtrack und passt super in meine Writer-Playlists

Victimized (♥♥♥♥ von 5)
Und jetzt zu dem Track, auf den ich ehrlich gesagt vorab am allergespanntesten war. Ich muss nämlich eins zugeben: ich hab davor schon einen der offiziellen Reviews zum Album gelesen, der vor allem den Track als 'einen der härtesten Tracks in Linkin Park Geschichte seit 2ooo' gehandelt hat. Und das ist jetzt mehr oder weniger ein Originalzitat, jedenfalls erinner ich mich ungefähr so daran.
In den Kommentaren zum Review wurde vor allem der Part ja schon stark auseinandergenommen - am meisten unterschrieben hab ich ja die Meinung, dass der Track sicher nicht härter als Qwerty (was eins der wohl genialsten LP-Liedern überhaupt ist, am Rande bemerkt!) werden kann, ohne komplett aus dem Album 'herauszufallen'.
Also hab ich mir bei dem Song schon etwas - irgendwas - erwartet, und wurde eigentlich nicht enttäuscht. Keine so schlechten Rap-Teile (was aus meinem Mund schon was heißt!), vom Text her zwar sehr simpler, dafür aber schön (Beschreibungsfail ahead!) gesing-screamter Refrain von Chester, von den Instrumenter her auch not bad... ja, Lina gefällt das sehr.
Doch der einzige Grund, warum das Lied nicht 5 Sterne hat, leigt auf der Hand. Denn Leute, ganz, ganz seriously? Ihr macht einen genialen Song, der mal wieder härter ist, und dann ist er ganze EINDREIVIERTEL Minuten lang?! ...Ich versteh's einfach nicht.

Roads Untraveled (♥♥♥ von 5)
Vorab - der Übergang zwischen Victimized und Roads ist absolut toll. Das sing einfach so kleine Details, die man erst bemerken muss - aber ich sag's ehrlich, ich steh sehr drauf. Detailfaible ahoi! Außerdem erinnert mich der Anfang total an Meteora allgemein, wahrscheinlich wegen dem zerbrechenden Glas beim Foreword und dem Glasgeklimper hier... hm.
Der Song selbst ist wieder sehr auf der ruhigeren Seite - ich frag mich gerade, ob sie irgendwie versucht haben, mit der Songreihenfolge Victimized irgendwie zu entschärfen? Oder wollten sie doch, dass es eher heraussticht durch zwei langsame Tracks, die's einfassen? Interpretationssache, aber ich find, dass Roads nach so einem Track einfach untergeht - ich hab lang gedacht, dass das Lied eher na ja ist, aber im Endeffekt ist's echt nicht schlecht. Außerdem hat's auch keine so schlechten Lyrics, und wieder Chaz/Mike-Kombi-Gesang. Und einen typischen LP-Gitarrenpart - wenn man's hört, fällt's sofort auf. Ein Fall für die Writer-Playlist!
...und das ist meiner Meinung nach dann die Stelle, wo das Album kippt. Bis da her fand ich's nämlich wirklich noch überraschend nach meinem Geschmack.

Skin To Bone (♥♥ von 5)
Ist zwar kein 1oo% schlechter Song, aber na ja. Für zwischendurch ist StB wirklich nett, aber die Lyrics sind zum Hören nicht besonders tiefgründig, vom instrumentalen her ist's bis auf den Rythmus nicht so besonders... ich sag ehrlich, sie haben schon besseres als das gemacht. Ich werd das Lied sicher zwischendurch mal hören, aber es wird in Vergessenheit geraten, mit der Zeit.

Until It Breaks ( von 5)
Der absolut schlechteste Track, den die CD zu bieten hat. Ich meine, ja, ich höre keinen Rap, weil's mir einfach nicht gefällt. Mike und LP allgemein haben's aber sonst fast immer geschafft, dass ich manche ihrer raplastigen Songs wirklich in und auswendig kann, weil ich sie so oft gehört hab - Wretches and Kings zum Beispiel. Ich kann sogar Mario Savios Rede am Anfang komplett, auch etwas den Teil, der nicht mehr im Lied ist...
Aber der Track, wirklich. Nä. Auch der seltsame Kinderlied-artige Teil am Schluss kann das da nicht herausreißen - mir gefällt's einfach überhaupt nicht. Ich hab's mir vielleicht 4 Mal ganz angehört, weil der Anfang ja nicht soo schlimm klingt - aber mit der Zeit wird das Bedürfnis, einfach weiterzuschalten, immer größer. Eigentlich schade.

Tinfoil ( von 5)
Ein Interlude, no na nett. Übergang von Until It Breaks zu Tinfoil (was ich btw als Namen irgendwie schon herrlich finde, und zwar auf die positive Art... ich meine, Stanniolpapier? Da hatte einer der Jungs wohl zu viel Jausenbrote im Studio :D) ist keiner vorhanden, dafür klappt die Überleitung zu Powerless einfach total schön... smooth. Kann man nicht anders sagen.
Mehr gibt's dazu eigentlich nicht zu sagen - wow, ein Interlude - oh, es ist vorbei. Ungefähr so kommt's rüber, und es ist denk ich auch nicht dazu gedacht, weiter im Kopf zu bleiben. Punkt. ^-^

Powerless (♥♥ von 5)
Der Track wurde von Anfang an als 'langsame Ballade' gehandelt, und na ja, ich hab mir nicht großartig was erwartet. Viele haben sich ja aufgeregt, am ehesten à la 'Wir brauchen nicht noch ein The Messenger!', aber ich hab mir gedacht, was soll's. Am Ende hat's mit dem oben genannten Song aber wirklich einiges gemeinsam, auch wenn's vom Stil her anders ist, und das lässt sich nicht leugnen.
Der Text ist wie bei The Messenger einfach etwas liebeskrank, oder kommt jedenfalls so rüber - und ich kann mir nicht vorstellen, wie's anders gemeint sein sollte. Ich mag beide Lieder nicht so besonders - ja, ich finde sie nicht oh-mein-gott-wie-scheußlich, aber ich hör sie beide nicht gerade oft, was sich auch in den verliebtesten oder post-verliebtesten Phasen meines Lebens nicht besonders ändern wird. Also, ich hatte fast keine Erwartungen und das wurde auch bestätigt. Ich finde es aber als Ende des Albums etwas lasch - meiner Meinung nach sollte ein letzter Track fetzen. Und dazu muss er nicht schnell sein, oder laut, oder sonst was - es reicht einfach, dass er einen Eindruck hinterlässt. Und zwar einen, der nicht gerade ein pop-artiger Liebesballaden-Ohrwurm ist...


Gesamtfazit:
Living Things ist kein schlechtes Album. Es ist nicht Linkin Park's bestes, aber ich finde, dass es zu A Thousand Suns wirklich eine ganz schöne Steigerung ist - persönliche Meinung, Leute! Ich mochte Suns einfach nicht so gern -. Außerdem blitzen zwischendrin immer wieder mal die Stile der vorherigen Alben so auf, dass man sich irgendwie eins denken muss: die sechs wollen uns dran erinnern, dass sie immer noch die Band sind, die diese 'ältere' Musik fabriziert hat, und dass sie stolz drauf sind. Und ja, ich weiß, die Rede ist schon so abgedroschen, aber Bands müssen sich auch weiterentwickelt. Das kann klarerweise zum guten und zum schlechten sein, und auch wenn Linkin Park nicht mehr den härteren Grundstil der ganzen frühen Jahre draufhaben, sind sie immer noch eine gute Band, die ich nicht verteufeln werde, weil die neueren Alben nicht gleich sind wie die alten. Ich persönlich kann mit dem 'neuen Stil' auch gut, und tun wir jetzt mal nicht so, als wären sie von Hybrid Theory zu Bruno-Mars-artigen Songs gekommen.
Ich denke, jeder soll selbst entscheiden, was er oder sie tun will. Ich bin froh, dass ich mir das Album gekauft hab und ich werd's auch gern zwischendurch mal wieder schön durchhören, wie ich's eigentlich mit allen CDs meiner Lieblingsbands mach, die bei mir so herumvegetieren. Manchen reicht's sicher, wenn sie sich ein paar - oder auch alle - Tracks einfach downloaden und zwischendurch auf ihrem iPod haben, aber es ist kein Fehler, die CD zu kaufen, wenn man beim reinhören denkt, dass es sich lohnen könnte. Es ist ein gutes Album, man wird's nicht bereuen, und dabei belass ich's jetzt mal.

Und finally, noch ein paar Hörproben, dann lass ich euch endgültig in Ruhe c:
In My Remains * I'll Be Gone * Castle Of Glass * and of course the allmighty Burn It Down


So, ich hoff, ich hab meinen Standpunkt gut rübergebracht - wer noch Fragen hat, her damit. Und wer mehr CD Reviews oder auch welche von bestimmten CDs will... ich bin offen für alles ^-^

But I'm only a crack in this castle of glass.
Lina

3 Kommentare:

  1. ich bin so derbe anfällig für sammler-zeugs.wenns von irgendwas gutem mehrere farben gibt,muss ich die alle haben!ich muss echt ma meine chuck-kollektion fotografieren..
    das tut mir sehr leid mit deinem schweinchen..ich find meerschweinchen wirklich großartig,meine begeisterung is noch voll da.ich liebe es,wie sie durch den käfig mümmeln und dabei mit sich selbst kommunizieren.aber die machen ein rabbatz nachst,das is der wahnsinn.

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  2. Okay, okay, ich lad dich ja schon ein :D

    Und ja, diese Information ist durchaus von Bedeutung. Aber solange es dich noch gibt, hast du auch keine Ausrede nicht zu bloggen. Nichtexistenz ist grundsätzlich der einzige Grund den ich akzeptiere. :3

    LG

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